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Schülertour Klasse A, 05.06.2025

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  • Beitrag veröffentlicht:17. Juni 2025

Schülertour Klasse A, 05.06.25

Eine spannende und sehr interessante Tour war es. Ursprünglich war geplant, Richtung Norden zu fahren. Allerdings spielte wieder mal das Wetter nicht mit. Daher war es sinnvoll, am südlichen Niederrhein entlang zu fahren. Letztlich eine gute Entscheidung. Bis auf eine Schauer in Heinsberg blieb es trocken. Auch wenn die Tour fahrerisch keine Herausforderung darstellte, so gab es jedoch umso mehr zu sehen.

Den Anfang machte die Burg in Wassenberg. Naja, noch nicht so spektakulär aber das kommt noch. Nämlich in Schierwaldenrath bei Gangelt. Dort fährt noch heute regelmäßig die Selfkantbahn, die von einem Verein mit viel Herzblut am Leben erhalten wird. Es handelt sich dabei um eine in früheren Zeiten sehr häufig anzutreffende ehemalige Kreisbahn, die heute sowohl mit Dampf als auch Dieselloks und Triebwagen gemütlich zwischen Schierwaldenrath und Gillrath pendelt. Wir hatten sogar Glück: bei unserer Pause wurden gerade einige Waggons in dem romantischen, verträumten Bahnhof rangiert. Immer wieder schön.

Gar nicht weit entfernt wartete der nächste Punkt. Ein ganz besonderer Punkt sogar: der westlichste Punkt Deutschlands. Ein kleiner Bach trennt hier Deutschland von den Niederlanden. Interessant: Nach dem zweiten Weltkrieg fiel Selfkant mitsamt seinen Ortschaften an die Niederlande, als eine Art Pfand. Im Jahre 1963 wurde die Region wieder zurück gegeben. Am Stichtag stand hier alles voll mit Lkw, die geschmuggelte Wagen geladen hatten. So wurde diesen völlig legal nach Deutschland eingeführt. Bei der Ziehung der neuen Grenze wurde jedoch übersehen, dass diese nun einen Bauernhof genau trennte. Daher wurde die Grenzführung später korrigiert was die kleine Ecke erklärt, der Hof blieb auf der niederländischen Seite. Und ebenso interessant: von hier aus sind nur 4,8 Kilometer zur belgischen Grenze, es ist das schmalste Stück der Niederlanden.

Nach so vielen Grenzerfahrungen war erstmal wieder Fahren angesagt. In eine Region, die alles andere als schön aber durchaus beeindruckend ist. Die Rede ist vom rheinischen Braunkohlerevier. Die Tagebau Inden, Hambach und Garzweiler beeindrucken mit ihren riesigen Löchern und den monströsen Baggern. Einfach Wahnsinn. Wenn da nicht dieser bittere Beigeschmack der Enteignung und Umsiedlung diverser Ortschaften wäre. Deutlich wird dies in Manheim, südlich vom Tagebau Hambach. Ein wahres Geisterdorf. Die noch stehenden Häuser, ja sogar die Kirche ist verrammelt, aus den oberen Stockwerken wehen Gardinen im Fensterrahmen, Straßen enden im Nichts, mache Häuser sind bereits abgerissen, Parolen auf Fassaden künden vom letztlich vergeblichen Widerstand der Bewohner. Faszinierend und tragisch zugleich, der riesige Bagger ein Stück weiter gräbt sich unaufhaltsam immer näher.

Wahrlich eine packende und spannende Tour, die viele bleibende Eindrücke hinterlassen hat.